Die Literatur und Liebe von Zhang Jie

Zhang Jies Werk hat etwas Verstörendes, denn es zeigt die Ambivalenz der Innenschau, die es im Kontext der Zeit ermöglicht sich in eine Trost spendende Welt zurückzuziehen, die aber gleichzeitig auch selbstzerstörerisch wirkt, da man sich seiner Handlungsmöglichkeiten beraubt.
Zhang Jie

  • Zhang Jie wurde am 27. April 1937 in Peking geboren.
  • 1960 schloss sie die Volksuniversität Peking als Plannungswissenschaftlerin ab. Sie arbeitete fast zwanzig Jahre lang im Industrieministerium für Maschinenbau.
  • 1969-1972 „Umerziehung“ an einer Kaderschule
  • 1978 erste Veröffentlichung einer Erzählung „Die Musik der Wälder“
  • Nationaler Preis für die beste Kurzgeschichte
  • 1979 erscheint „Liebe darf man nicht vergessen“
  • Mitgliedschaft im chinesischen Schriftstellerverband
  • 1980 Beitritt in die KPC
  • 1981 erscheint „Schwere Flügel“
  • 1987 gewann sie den Malaparte-Literaturpreis

„Liebe darf man nicht vergessen“ von Zhang Jie
Die Kurzgeschichte „Liebe darf man nicht vergessen“ erschien 1979 und stellt einen Wendepunkt in der chinesischen Literatur dar. Die Autorin Zhang Jie beschreibt darin die unerfüllbare Liebe einer Frau zu einem verheiratetem Mann. Für die damalige Zeit ein ungeheurer Vorgang, denn die Liebe war während der Kulturrevolution einzig für den Staat und seine Akteure bestimmt.

Zhang Jie legt mit „Liebe darf man nicht vergessen“ einen der Grundsteine für die moderne chinesische Literatur der Reform- und Öffnungsperiode. Es wird die Perspektive nach Innen in den Mittelpunkt gestellt, das Wunderbare ist denkbar und scheinbar möglich. Gleichzeitig manifestiert sich in ihrer Erzählung die Trostlosigkeit der sogenannten „Narbenliteratur“ und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verarbeitung der Vergangenheit. Die damit einhergehende Sprachlosigkeit und das selbstzerstörerische Wesen der Protagonisten bzw. der chinesischen Frauen dieser Zeit wird problematisiert und in eindrucksvoller Weise dargestellt.

„Schwere Flügel“ von Zhang Jie
Der Roman „Schwere Flügel“ ist 1981 erschienen und hat den Alltag der Mitarbeiter und Funktionäre eines chinesischen Autowerks und des entsprechenden Ministeriums mit dem Hintergrund der chinesischen Kulturrevolution zum Inhalt. Es handelt sich um eine sehr detailreiche historische Darstellung, die einen tief in die persönlichen Welten der Protagonisten eintauchen lässt und so ein realitätsnahes Bild der damaligen Zeit vermittelt.

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Bild: beijingscene.com

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