Absolventen haben gute Berufsaussichten. Sie dürfen mit der amtlichen Heilerlaubnis psychisch kranke Menschen in eigener Privatpraxis behandeln. Die Therapie wird durch den Patienten selber finanziert. In Einzelfällen besteht auch die Möglichkeit, mit privaten Krankenkassen abzurechnen, sofern durch den Klienten ein entsprechender Vertrag abgeschlossen wurde.
Wissenswertes rund um die Heilpraktiker-Ausbildung für Psychotherapie
Es gibt keine gesetzliche oder akademische Regelausbildung für den Beruf des Heilpraktikers. Jede Schule darf somit ihren eigenen Lehrplan erstellen und Sie selbst können die Kursmodule ganz nach Ihrem Bedarf einzeln buchen. Die Dauer der Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie ist nicht festgelegt und kann je nach Schule und Angebot variieren. Es gibt zudem keine gesetzliche Mindestanzahl an Unterrichtsstunden. Je nach Vorbildung dauert die Ausbildung ein bis drei Jahre, meist 24 Monate. Es gibt verschiedene Ausbildungsformen:
- Vollzeit-Ausbildung / Berufsanfänger oder Themeneinsteiger
- berufsbegleitende Teilzeit-Ausbildung, meistens abends und an den Wochenenden
- Intensivkurse, bei medizinischer Vorbildung
Die Ausbildungskosten sind verschieden: Intensivkurse sind günstiger als Vollzeit-Ausbildungen. Sie müssen vom Heilpraktiker-Anwärter gewöhnlich selbst übernommen werden. Doch es gibt Förderungen, die Sie, wenn Sie gewisse Auflagen erfüllen, in Anspruch nehmen können, beispielsweise von der Arbeitsagentur, vom Jobcenter, von der Rentenversicherung oder Berufsgenossenschaft.
Prüfung und psychotherapeutische Verfahren
Um Heilpraktiker zu werden, müssen Sie zum Schluss die schriftliche und mündliche, anspruchsvolle Prüfung bestehen. Sie wird beim Gesundheitsamt abgelegt. Die Prüfungsvorbereitung umfasst psychiatrisches Theoriewissen und in einer oder mehreren Behandlungsmethoden eine praktische psychotherapeutische Befähigung. Für welche Therapiemethode Sie sich entscheiden, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben.
Wenn Sie noch keine Psychotherapie-Ausbildung absolviert haben, empfiehlt sich zunächst einmal der Besuch einer Basisausbildung in Psychotherapie, bevor es an die Prüfungsvorbereitung geht. Nach erfolgreich abgelegter Prüfung sind spezielle Weiterbildungen in vertiefenden Verfahren und eine berufsbegleitende Supervision möglich. Sie sollten während oder nach der Ausbildung ein psychotherapeutisches Verfahren erlernen.
Voraussetzungen für die Ausbildung als Heilpraktiker für Psychotherapie
Bedingungen für die Zulassung:
- Mindestalter 25 Jahre
- Wohnsitz Deutschland, EU-Bürgerschaft oder entsprechende Aufenthaltsgenehmigung liegt vor
- Hauptschulabschluss ist Mindestvoraussetzung
- Gesundheitliche Eignung: Keine schwerwiegenden körperlichen oder psychischen Erkrankungen
- Keine Suchtkrankheiten
- Einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis ohne Einträge: keine Vorstrafen oder Verurteilungen wegen einer Straftat
Was die persönlichen Voraussetzungen angeht, sollten Sie den empathischen Umgang und die offene Kommunikation mit Menschen lieben und leicht Zugang zu ihren Emotionen, Gedanken, Gefühlen, Ängsten und Problemen finden. Natürlich ist es wichtig, dass Sie den Wunsch haben, anderen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und durch Krisen zu begleiten. Eventuell interessiert Sie auch die Ausbildung zum Tierheilpraktiker.
Sie selber sollten nicht unter psychischen Problemen leiden, da sonst die Gefahr besteht, in das Therapiegeschehen unbewusst eigene unaufgearbeitete Konflikte hineinzutragen.